Für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) gibt es eine gesetzliche Verwalterpflicht (§ 20 Wohnungseigentumsgesetz). Die Verwaltung kann auch einer der Eigentümer übernehmen – aber das WEG-Recht ist schwer zu verstehen und bei der Selbstverwaltung können Interessenskonflikte entstehen. Aus diesem Grund empfiehlt sich ein professioneller Hausverwalter. Auch wer mehrere Mieteinheiten besitzt, sollte auf einen professionellen Hausverwalter setzen, der als Ansprechpartner für die Mietparteien eingesetzt wird und sich um die Interessen der Eigentümer kümmert.

Wenn umgangssprachlich von einer Hausverwaltung die Rede ist, so ist in der Regel die Wohnungseigentumsverwaltung (WEG-Verwaltung) gemeint. Sie kümmert sich für die Wohnungseigentümergemeinschaft um bautechnische, kaufmännische oder juristische Angelegenheiten, die eine Immobilie mit mehreren Eigentümern immer mit sich bringt.

Die Hausverwaltung ist der Gesamtheit der Wohnungseigentümer verpflichtet und übernimmt insbesondere administrative und baulich technische Aufgaben. Sie führt zum Beispiel die Bankkonten der Wohnungseigentümergemeinschaft, überwacht und regelt die Hausgeldzahlungen, führt die Buchhaltung der WEG und erstellt die Jahresabrechnung.

Sie sorgt aber auch für die Erstellung einer Hausordnung, die rechtlich korrekte Vorbereitung und Durchführung der Wohnungseigentümerversammlung und die Aufstellung eines Wirtschaftsplans. Mit der Reform des Wohnungseigentumsgesetzes zum 1. Dezember 2020 ist der Verwalter auch befugt, die Gemeinschaft der Wohnungseigentümer gerichtlich und außergerichtlich zu vertreten.

Die technische Verwaltung hingegen beinhaltet die regelmäßige Objektbesichtigungen zur Überprüfung des baulichen und technischen Zustandes, die Beauftragung samt Überwachung von Instandhaltungsarbeiten und die Wahrung von Verkehrssicherungspflichten wie etwa die Beauftragung eines Winterdiensts.

Oft ist die Selbstverwaltung sogar teurer. So können zum Beispiel Verträge mit Handwerkern, Versicherungen, Dienstleistern etc. von professionellen Hausverwaltungen meist zu besseren Konditionen abgeschlossen werden als es Selbstverwaltern möglich ist. Oft werden sinnvolle Verwalterversicherungen, die auch die Eigentümer absichern, nicht abgeschlossen und das juristische und sowie bautechnische Know-how reicht nicht aus, um die Immobile bestmöglich zu verwalten

Die Mietverwaltung unterscheidet sich von der WEG-Verwaltung. Denn die Mietverwaltung bezieht sich auf die Verwaltung eines Objektes, das nur einem Eigentümer gehört. Die Aufgaben werden in einem Verwaltervertrag festgehalten und umfassen meist zwei Aufgabengebiete: Die administrative und die baulich-technische Verwaltung. Die administrative Verwaltung umfasst zum Beispiel die Überwachung von Mietzahlungen, den Abschluss neuer Mietverträge und die Erstellung einer Nebenkostenabrechnung.

Zur baulich-technische Verwaltung gehören unter anderem die Verantwortung für die Instandhaltung und Instandsetzung der Hausinfrastruktur (wie etwa Heizanlage plus Wasser- und Gasversorgung), die Wohnungsabnahme bei Mieterwechsel und die Beauftragung samt Überwachungen von Dienstleistern wie Handwerkern, Gärtnern etc.

Eine gute Verwaltung bietet nachgewiesene Sachkenntnis und Erfahrung. Sie ist sowohl kaufmännisch, technisch als auch rechtlich auf dem aktuellen Stand und bietet ein Handwerker- und Dienstleisternetzwerk. Ein seriöser hauptberuflicher Hausverwalter sichert mit einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, einer Vertrauensschadenhaftpflichtversicherung und einer Betriebshaftpflichtversicherung seine WEGs ab.

Es lohnt sich, nach Referenzen zu fragen und einen Zertifizierungsnachweis zu fordern. Wichtig ist das Vorliegen der nötigen Versicherungen mit passenden Deckungssummen. Es empfiehlt sich, vor Vertragsabschluss eine Objektbegehung mit dem Hausverwalter zu vereinbaren und auszuloten, ob eine langfristige Zusammenarbeit beiden Seiten sinnvoll erscheint.